Flötistin Clara Leber mit dem Frauenchor „Mimos“ Staffel. Foto: Müller

Weihnachtskonzert "Lichterzeit"

Freunde der Chormusik hatten es am vierten Adventswochenende nicht leicht. Allein im Sängerkreis Limburg konnten sie aus einem Angebot von zwölf Konzerten wählen.

 

 

Wer am Samstag den Weg in die evangelische Kirche zum Frauenchor „Mimos“ fand, hatte eine sehr gute Wahl getroffen. Immer wieder gelingt es den 22 Frauen um Chorleiter Thomas Leber, einen kleinen, aber feinen Kontrapunkt zu den vielen großen Konzerten in der Region zu setzen. Ihr drittes Weihnachtskonzert hatten sie „Lichterzeit“ genannt. Entsprechend hatten die Frauen in der Kirche Kerzen entzündet.

„Licht ist ein zentrales Symbol für Weihnachten“, sagte Vorsitzende Karola Häuser bei der Begrüßung in der gut gefüllten Kirche. Zu einer stimmungsvollen Piano-Improvisation des 24-jährigen Pianisten Jonas van Baaijen zog der Frauenchor in den Chorraum und begann sein Konzert mit dem flotten „Joyfully Sing“ von Lorenz Maierhofer. Es folgte das sehr rhythmische „Burden down“, bei dem Sopranistin Antina Reichwein mit einem Solo glänzte.

Die „Mimos“ präsentierten sehr unterschiedliche Weihnachtsmusik. Der Schwerpunkt lag auf deutscher Literatur wie „Weihnachtsfriede“ oder die ungarische Weise „Es kam ein Engel“. Auch Beethovens „Hymne an die Nacht“., meistens im Männerchorsatz aufgeführt, stand auf dem Programm. Der Chor intonierte sehr harmonisch mit deutlicher Aussprache. Der Kontakt zu Chorleiter Thomas Leber war immer sehr gut, so dass die Frauen sehr spontan auf sein Dirigat reagieren konnten. Insbesondere der Sopran und die mittleren Stimmlagen brillierten mit klangschönen Stimmen.

Zwischen den Liedblöcken trugen Sabine Hehr und Antina Reichwein Gedichte von Joachim Ringelnatz und Theodor Storm vor. Die „Mimos“ hatten ein Streichertrio der Kreismusikschule Limburg eingeladen. Die 16-jährige Elisa Born und Theresa Oster, die an diesem Tag ihren 13. Geburtstag feierte (beide Violine), musizierten sehr gekonnt und routiniert mit dem 17-jährigen Nick Gehlen am Cello, Sohn der 2. Vorsitzenden Mona Gehlen.

Frisch und beschwingt musizierte das Trio Werke von Georg Friedrich Händel, Johann Sebastian Bach und Joseph Haydn. Souverän spielte Nick den Basso continuo zur munteren Geigen-Melodie bei „Ich steh an deiner Krippen hier“ aus dem Weihnachtsoratorium von Bach. Insbesondere das „Divertimento“ aus „Hoboken IV“ von Haydn ist ein sehr anspruchsvolles Stück mit schwierigen Läufen. Ihrer Querflöte entlockte die 19-jährige Clara Leber, Tochter des Chorleiters, unglaublich schöne, warme Töne. Bei der berühmten Arie „Ombra mai fu“ aus Händels Oper Xerxes, aber auch beim „Winter“ aus Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ konnte man tatsächlich Stress und Hektik hinter sich lassen und diesen Schönklang genießen.

International wurde es im letzten Block der „Mimos“. Gemeinsam mit Clara Leber und Jonas van Baaijen stimmten die Sängerinnen jubelnd „Cantate Domino“ an. Mit Jubel ging es weiter. „In dulci jubilo“ und auch „Joy to the World“ wurden sehr freudig vorgetragen. Bei „Mary’s Boychild“ trat dann auch Thomas Leber als Solist in Erscheinung. Zum Schluss durften alle Zuhörer mitsingen und gemeinsam erklang „Macht hoch die Tür“. Nach lang anhaltendem Beifall zeigte der Chor dann in der Zugabe auch noch seine „schwarze Seele“ und Antina Reichwein zog als Solistin bei „Oh happy Day“ alle Register ihrer Power-Stimme.

 

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